Kaum nehmen wir die Zukunft in den Blick, ist sie schon vorbei. Im Seminar Die übernächste Kunsthalle wurde im Corona-Frühjahr 2020 an der Hochschule der Künste Bern zusammen mit Studierenden von Gestaltung und Kunst, dem transdisziplinären Y Institut, sowie der Kunstgeschichte (Universität Bern) die These herausgearbeitet, dass der Ausstellungsraum der Zukunft weder in weiter zeitlicher Ferne noch in grossstädtischen Zentren liegen muss. In der Folge wurde die Landes- und Kantonshauptstadt verlassen, um Kunstinstitutionen in kleineren Städten, Gemeinden und Tälern in der Peripherie zu untersuchen. Daraus sind Beiträge entstanden, die wie durch eine Linse gesellschaftliche Aufgaben und Entwicklungen der Institution Kunstmuseum reflektieren. Nora Sternfeld hat zudem eine Vision für das Jahr 2035 zur Verfügung gestellt. Die Texte werden ergänzt durch einen Bildteil, den Studierende als ‘offenen Raum’ nutzten, um mittels künstlerischer, gestalterischer und vermittlerischer Arbeiten künftige Ausstellungsorte zu imaginieren und damit ebenfalls einen Beitrag zu einer Debatte über die Zukunft der Institution Kunstmuseum zu leisten.