
Titel: |
Indeed |
Künstlerin: |
Corinne L. Rusch |
Jahr: | 2025 |
Format: | Publikation; 60 Seiten, 26.2 × 26 cm, Silberdruck, Cover mit Klappe / Backcover mit Vinyllasche, Heftbindung, mit integrierter Vinyl |
Musik: | FHK 2025 |
LP Produktion: | Rand Mauzik |
Text Intro: | Corinne L. Rusch |
Monolog: | Silvia Tschui |
Sprache: | Englisch |
Gestaltung: | Studio Krispin Heé (Krispin Heé, Felix Plate, Tim Wetter) |
ISBN: | 978-3-907112-83-0 |
Preis: | CHF 54.00 |
2014, als Detroit sich in einem weiteren Tiefpunk befand, reiste die Künstlerin Corinne L. Rusch mit ihrer Kamera durch die Stadt. Detroit hat bei ihr eine ganz spezielle Faszination ausgelöst. Seit der Industrialisierung, beginnend im 19. Jahrhundert, florieren Städte. Manche jedoch ereilte der totale Niedergang, wie die Künstlerin es in Detroit zu sehen bekam. Rusch ist mit ihrer Polaroid Landcamara 110 A durch die verödete und beinahe verwaiste Stadt Detroit gezogen und hat die unheimliche Mystik der Stille und Leere eingefangen. Die Fotografien zeigen ein Zeugnis des Kapitalismus und seiner Folgen. Auf einigen Aufnahmen sind vereinzelt Menschen zu erkennen. Individuen, die sich in Kulissen einer vergangenen Ära befinden, verloren und vergessen. Rusch verwendete Polaroid Filme, die ein Positiv, wie auch ein Papiernegativ erzeugen. Die fotografische Dokumentation wird durch die künstlerische Bearbeitung und Veränderung des Materials manipuliert. So werden die Fotografien vermeintlich zu Fundstücken aus einer gänzlich analogen Zeit. In ihrer Praxis bewegt sich die Künstlerin Corinne L. Rusch im Inszenierten und so ist auch das Buch in diesem Format inszeniert. Rusch betrachtet das Gesamtkunstwerk, von ihr konzipiert und dirigiert wie einen Film, wo Bild, Text, Sound zusammenkommt und verschmelzen kann. Die Publikation beinhaltet eine Schallplatte. Ergänzend sind die musikalischen Beiträge als eine Art Soundtrack zu verstehen. Michael Flury produziert mit Patrick Hollenstein und Alain C. Kupper eine interstilistische Musik in Erinnerung an Detroit/Détroit. Zu Ruschs Arbeiten schreibt Silvia Tschui Textfragmente, ein innerer Monolog: dystopisch, abstrakt – kaputt, vielleicht auch hoffnungsvoll. Der Soundtrack orientiert sich auf der einen Seite an der stil- und genrebildenden Musikgeschichte Detroits, dies von Gospel, Jazz über Motown, Proto-Punk und HipHop bis zum Detroit Techno. Auf der anderen Seite soll der Soundtrack Bezug nehmen auf die Bilderwelt von Corinne L. Rusch und die Erzählung von Silvia Tschui, ihnen Klang und Raum geben.