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Titel: |
100 Dolls |
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Künstlerin: |
Shahida Shaigan |
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Hrsg.: |
Beat Wismer |
| Jahr: | 2026 |
| Format: | Publikation; 96 Seiten, 25 × 18,9 cm, Hardcover, bedruckte Leine, Fadenheftung |
| Sprachen: | Deutsch, Englisch, Farsi |
| Gestaltung: | Studio Krispin Heé |
| ISBN: | 978-3-907112-86-1 |
| Preis: | CHF 38.00 |
Nur einmal wurde die raumgreifende Installation The Doll Project bislang öffentlich gezeigt. Die afghanische Künstlerin Shahida Shaygan (*1997) präsentierte in einer Gruppenausstellung im Kunstmuseum Thun 2022 eine grosse Gruppe von hundert schutzbedürftigen, fragilen und frei in der Luft hängenden Puppen: fast ausschliesslich weibliche, erschöpfte, versehrte, zugleich aber auch fröhliche und selbstbewusste, immer würdevolle Figuren. Alle sind sie angefertigt aus auf der Strasse gefundenen, achtlos entsorgten Materialien. Die Kleider sind oft farbenfroh, ihre Gesichter sind sorgfältigst individuell und ausdrucksvoll und bestickt. Die ersten entstanden ab 2020 in Kabul, die anderen nach der Machtübernahme der Taliban und Shaygans Flucht im Sommer 2021 in Zürich. «Einige stellen meine Geschwister und Freundinnen aus Kabul dar, andere aus der Erinnerung an Menschen, die ich in Zürich im Bus oder auf der Strasse gesehen habe. Ob die Puppen schön oder hässlich wurden, entschied sich bei ihrer Formierung.» Die sich im Dialog begegnenden oder für sich alleinstehenden Puppen wurden vom renommierten Street Photographer Beat Streuli (*1957) ebenso respektvoll und einfühlsam wie bildstark fotografiert. So ist, weit mehr als die Dokumentation einer temporären Installation, eine Art doppeltes Künstler*innen-Buch entstanden. In der Publikation sind alle Figuren einzeln dokumentiert, mit Texten der Künstlerin Shahida Shaygan, der Autorin Sophia Remer und des Herausgebers Beat Wismer.