Im Sommer 2021 bespielt der Schweizer Multimediakünstler Christoph Rütimann die Klosterkirche Bellelay. Seine künstlerische Sprache besticht durch eine Vielzahl von Strategien, die stark durch sein Interesse an naturwissenschaftlichen Vorgängen geprägt sind. Jedes Werk entzieht sich dabei einer klaren Genrezuweisung: Ob durch Installation, Video, Sound, Performance, Text oder Malerei interagiert der Künstler meist mit dem Ausstellungsort und hinterfragt seine Konventionen und Gesetzmässigkeiten. Dabei bewegt sich Rütimann an der Schnittstelle zwischen objektiver Beschreibung und subjektiver Erfahrung und erzeugt Reibungsflächen, indem er neue Perspektiven auf Bekanntes eröffnet.
Bestimmte Elemente ziehen sich durch Rütimanns gesamtes Werk. Der Künstler setzt sie unter dem Ausstellungstitel Bellelay auch in der Klosterkirche ein. Sie dienen als Stilmittel der Aktivierung von unterschiedlichen Fragestellungen und schaffen durch Form und Material Parallelen zum Ausstellungsort. Allen gemein ist der Einsatz von «armen» Materialien, die auf die Bausubstanz der Klosterkirche verweisen. Jedes Werk lotet für sich diese Gestaltungsmittel aus, um den Besucherinnen und Besuchern neue Raumerfahrungen zu ermöglichen.
